Samstag, 11. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 2

Hallo zusammen,

vielen Dank für das Daumen drücken, es hat geholfen! Heute morgen ging es um die Tickets für den Montag. Um 14 Uhr sehe ich den Panorama-Beitrag Kuma, gefolgt von allen drei Wettbewerbsbeiträgen des Tages: L'enfant d'en haut, Jayne Mansfield's Car und The Flower Of War. Leider bekam ich jedoch nur je ein Ticket für die Vorstellungen, so dass ich leider nichts zu vergeben habe.

Heute standen drei Filme auf dem Programm, los ging es mit Keep The Lights On. Der Film erzählt von zwei Männern, die sich 1998 durch ein anonymes Sex-Date kennen lernen. Sie verlieben sich und werden ein Paar. Der Film springt einige Male ein paar Jahre in die Zukunft, so dass wir die Höhen und Tiefen der Beziehung miterleben. Jedoch bleibt der Film recht oberflächlich. Die Probleme, wie die Drogensucht des Partners, werden nur angekratzt, es fehlt der Tiefgang, es fehlen Emotionen. Da hätte man noch etwas mehr aus dem Film rausholen können. Besonders gut hat mir die passende Musik im Film gefallen.

Weiter ging es mit dem Wettbewerbsbeitrag Aujourd'hui. Der Film handelt von einem Mann in Senegal, der nur noch einen Tag zu leben hat. An seinem letzten Tag läuft er durch seine Heimat und besucht Freunde und Familie. Der Film lässt viele Fragen offen. Warum stirbt er? Woher weiß er, dass dies sein letzter Tag ist? Mitunter gibt es kafkaeske Szenen, z. B. als er ins Rathaus kommt, wo ein Festakt zu seinen Ehren gegeben werden sollte. Er kommt jedoch zu spät, es sind stehen nur noch leere Getränkeflaschen umher und auf dem Boden liegen massenweise Plastikbecher. Nur eine kleine Runde Menschen sind noch da, die ihm vorgestellt werden: Ein Minister, ein Gastprofessor, der stellvertretende Bürgermeister und eine Sektretärin, die ihn herzlich umarmt. So richtig ist mir der tiefere Sinn des Films nicht zuteil geworden. Vielleicht sollte er nur zum Denken anregen: Was würden wir tun, wenn wir wüssten, dass wir unseren letzten Tag erleben bevor wir sterben?

Der letzte Film des Tages war wieder aus der Sektion Panorama: Mai-wei. Der Film handelt von zwei Marathon-Läufern - einer Koreaner, der andere Japaner - die sich als Kinder während der Besatzung Koreas durch Japan kennenlernen. Von Beginn an herrscht die Rivalität zwischen den beiden. Auch als beide für Japan im zweiten Weltkrieg dienen, sind sie Kontrahenten. Erst als sie in Gefangenschaft der Russen geraten, finden sie zueinander. Der Film ist aufwändig produziert und liefert zahlreiche Kriegsszenen, die von starker Gewalt geprägt sind. Einige erinnern stark an den Film Der Soldat James Rayn. Jedoch ist der Film häufig zu pathetisch, insbesondere die theatralische Musikuntermalung stört. Die Geschichte ist jedoch durchaus spannend und zeigt einmal den zweiten Weltkrieg aus Sicht der Koreaner und Japaner. Es gibt unzählige Filme über den zweiten Weltkrieg, spontan fällt mir aber nur ein weiterer ein, die ihn aus Sicht der Japaner zeigt: Letters from Iwo Jima, von Clint Eastwood, der übrigens auf der Berlinale 2007 gezeigt wurde. Wer Letters from Iwo Jima und Der Soldat James Ryan mochte, mag auch Gefallen an Mai-wei finden, alle anderen können den Film getrost übergehen.

Morgen geht es dann wieder um die nächsten Tickets, genauer gesagt um die Tickets für die Verleihung des Ehrenbären an Meryl Streep und um ihren Film The Iron Lady.

PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen