Hallo zusammen,
nun ist auch der dritte Tag der Berlinale vorüber und bevor ich müde
ins Bett gehe, noch schnell die Zusammenfassung:
Gestartet habe ich um 14 Uhr mit Nuclear
Nation. Die Dokumentation in der Sektion Forum begleitet
Überlebene des Tsunami aus der Region um Fukushima. Über Monate
hinweg sind diese zum Teil in Schulen untergebracht. Viele wollen in
Ihre Heimat zurück. Doch viele Häuser sind vom Tsunami zerstört und
die, die noch stehen, sind von radioaktiver Strahlung verseucht. Der
Film zeigt beindruckende Bilder aus der gesperrten Zone und zeigt
beindruckende Menschen. Ein Ehepaar, das mit vielen anderen Menschen
über viele Wochen in einer gemeinsamen Halle untergebracht ist, die
viele Familienangehörige und all ihren Besitz verloren haben, sagen,
vergossener Milch soll man nicht nachtrauern. Mit 145 Minuten ist
der Film jedoch etwas zu lang geworden.
Um 17.45 Uhr folgte der thailändisch-französische Panorambeitrag Fon
Tok Kuen Fah (Headshot). Ein kurzweiliger Krimi um einen
Polizisten der zum Auftragskiller wird. Nach einen Kopfschuss und
drei Monaten Koma sieht er alles auf den Kopf gestellt. Wortwörtlich
und im übertragenen Sinne. Er überdenkt seine Vergangenheit und will
mit ihr abschließen, doch die Vergangenheit lässt sich nicht
abschütteln. Spannend!
Um 20.30 Uhr sollte dann In
The Land Of Blood And Honey den Tag abschließen. Doch zunächst
hieß es, in der Kälte vor dem Haus der Berliner Festspiele zu
warten. Kurz vor mir kam Angelina Jolie an, so dass alles für
Angelina abgeriegelt wurde. Im Eingangsbereich fand dann erstmal
eine ausführliche Fotosession statt und es mussten noch ein paar
Interviews gegeben werden. Inzwischen hat wir 20.30 Uhr schon
erreicht und die Menge vor der verschlossenen Tür wurde ungeduldigt
("Wir sind das zahlende Volk. Die Tür muss weg."). Nachdem Angelina
dann den Eingangsbereich für uns frei machte, wurden wir
eingelassen, aber nur in den Eingangsbereich. Wieder warten. Bis wir
dann alle im Saal waren und auch Angelina ihren Platz eingenommen
hatte, war es dann schon 21 Uhr als der Film startete. Dann sahen
wir 126 Minuten lang wie Männer auf offener Straße in den Kopf
geschossen, Frauen vergewaltigt und gedemütigt wurden, hin und
wieder eine Bombenexposion und dazwischen eine Liebesgeschichte, die
man aber nicht als solche bezeichnen kann. Der Film ist grausam und
bedrückend. Er ist handwerklich gut gemacht, Kamera und Ton waren
sehr gut. Die Schauspieler waren hervorragend. Angelina hat ein
sauberes Debüt abgelegt (mit nur kleinen Fehler, wie z. B. dass
Requisiten nach einem Schnittwechsel plötzlich anders stehen). Aber
mit gutem Gewissen weiterempfehlen, mag ich den Film nicht. Das ist
kein Unterhaltungsfilm, man muss wissen auf was man sich einlässt!
Nun geht es als nächstes um die Tickets für den Mittwoch. Auf dem
Plan stehen u. a. Haywire,
Postcards
From The Zoo, My
Brother The Devil, As
Luck Would Have It, Glück,
White
Deer Plain. Mal sehen, welche Filme es letztlich werden.
PS: Zu später Stunde ist meine Rechtschreibung auch nicht mehr ganz
taufrisch. Ich bitte um Entschuldigung!
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