Sonntag, 12. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 3

Hallo zusammen,

nun ist auch der dritte Tag der Berlinale vorüber und bevor ich müde ins Bett gehe, noch schnell die Zusammenfassung:

Gestartet habe ich um 14 Uhr mit Nuclear Nation. Die Dokumentation in der Sektion Forum begleitet Überlebene des Tsunami aus der Region um Fukushima. Über Monate hinweg sind diese zum Teil in Schulen untergebracht. Viele wollen in Ihre Heimat zurück. Doch viele Häuser sind vom Tsunami zerstört und die, die noch stehen, sind von radioaktiver Strahlung verseucht. Der Film zeigt beindruckende Bilder aus der gesperrten Zone und zeigt beindruckende Menschen. Ein Ehepaar, das mit vielen anderen Menschen über viele Wochen in einer gemeinsamen Halle untergebracht ist, die viele Familienangehörige und all ihren Besitz verloren haben, sagen, vergossener Milch soll man nicht nachtrauern. Mit 145 Minuten ist der Film jedoch etwas zu lang geworden.

Um 17.45 Uhr folgte der thailändisch-französische Panorambeitrag Fon Tok Kuen Fah (Headshot). Ein kurzweiliger Krimi um einen Polizisten der zum Auftragskiller wird. Nach einen Kopfschuss und drei Monaten Koma sieht er alles auf den Kopf gestellt. Wortwörtlich und im übertragenen Sinne. Er überdenkt seine Vergangenheit und will mit ihr abschließen, doch die Vergangenheit lässt sich nicht abschütteln. Spannend!

Um 20.30 Uhr sollte dann In The Land Of Blood And Honey den Tag abschließen. Doch zunächst hieß es, in der Kälte vor dem Haus der Berliner Festspiele zu warten. Kurz vor mir kam Angelina Jolie an, so dass alles für Angelina abgeriegelt wurde. Im Eingangsbereich fand dann erstmal eine ausführliche Fotosession statt und es mussten noch ein paar Interviews gegeben werden. Inzwischen hat wir 20.30 Uhr schon erreicht und die Menge vor der verschlossenen Tür wurde ungeduldigt ("Wir sind das zahlende Volk. Die Tür muss weg."). Nachdem Angelina dann den Eingangsbereich für uns frei machte, wurden wir eingelassen, aber nur in den Eingangsbereich. Wieder warten. Bis wir dann alle im Saal waren und auch Angelina ihren Platz eingenommen hatte, war es dann schon 21 Uhr als der Film startete. Dann sahen wir 126 Minuten lang wie Männer auf offener Straße in den Kopf geschossen, Frauen vergewaltigt und gedemütigt wurden, hin und wieder eine Bombenexposion und dazwischen eine Liebesgeschichte, die man aber nicht als solche bezeichnen kann. Der Film ist grausam und bedrückend. Er ist handwerklich gut gemacht, Kamera und Ton waren sehr gut. Die Schauspieler waren hervorragend. Angelina hat ein sauberes Debüt abgelegt (mit nur kleinen Fehler, wie z. B. dass Requisiten nach einem Schnittwechsel plötzlich anders stehen). Aber mit gutem Gewissen weiterempfehlen, mag ich den Film nicht. Das ist kein Unterhaltungsfilm, man muss wissen auf was man sich einlässt!

Nun geht es als nächstes um die Tickets für den Mittwoch. Auf dem Plan stehen u. a. Haywire, Postcards From The Zoo, My Brother The Devil, As Luck Would Have It, Glück, White Deer Plain. Mal sehen, welche Filme es letztlich werden.

PS: Zu später Stunde ist meine Rechtschreibung auch nicht mehr ganz taufrisch. Ich bitte um Entschuldigung!

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