Freitag, 17. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 8

Hallo zusammen,

der achte Tag der Berlinale ist erreicht und vier Filme standen auf meinem Programm. Los ging es mit Westerland in der Perspektive Deutsches Kino. Cem steht mit beiden Beiden mitten im Leben. Er lebt auf Sylt, arbeitet, macht sein Abi in der Abendschule und will studieren gehen, hat Freunde und einen Bruder, mit dem er sich gut versteht. Cem trifft auf Jesús, als dieser sich mit einer Plastiktüte über dem Kopf das Leben nehmen will. Sie freunden sich an und Cem nimmt Jesús bei sich auf, will ihm helfen. Doch es läuft eher umgekehrt, der psychisch kranke Jesús zieht Cem runter, bis Cem erkennt, dass er Jesús nicht helfen kann. Eine tragische, wunderbar erzählte und gespielte Liebesgeschichte mit tollen Bildern von Sylt im Winter.

Weiter ging es mit dem Wettbewerbsbeitrag Csak a szél (Just The Wind). Der Film erzählt von einer Roma-Fanilie in Ungarn, in deren Nachbarschaft Roma-Familien ermordet wurde. Sie selbst sind sich der Gefahr bewusst, doch verdrängen diese und leben ihren Alltag. Der Film ist sehr ruhig mit enger Kameraführung, aber emotionaler Distanz zu den Figuren erzählt. Das Ende das Film ist absehbar. Insgesamt nicht schlecht, hätte aber packender sein können.

Der nächste Wettbewerbsbeitrag Gnade spielt in Hammerfest. Niels (Jürgen Vogel) hat dort einen Job angenommen und bringt seine Frau Maria (Birgit Minichmayr) und seinen Sohn mit. In der dunklen Polarnacht fährt Maria auf dem Heimweg etwas an, gerät in Panik und fährt nach Hause. Wie sich am nächsten Tag herausstellt, hat sie ein junges Mädchen angefahren, welche aufgrund fehlender Hilfe am Unfallort verstorben ist. Maria und Niels beschließen, niemanden davon zu erzählen. Doch kann man das mit dem Gewissen vereinbaren? Kann man soetwas verschweigen? Platzt es nicht doch aus einem heraus? Kann man den Eltern des Mädchens noch im Alltag gegenübertreten? Braucht man keine Vergebung? Ein mitreißender Film mit großartigen Darstellern und fazinierenden Bildern.

Zum Schluss wurde der Wettbewerbsbeitrag En Kongelig Affaere (Die Königin und der Leibarzt) gezeigt. Er beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte von Christian VII., König von Dänemark, seiner Gemahlin Caroline Mathilde von Großbritannien und dem königlichen Leibarzt Johann Friedrich Struensee (Mads Mikkelsen). Der König ist psychisch labil und vertraut sich seinem Arzt an, der nach und nach immer mehr die Staatsgeschäft in die Hand nimmt und Dänemark reformiert - zum Wohle des Volkes, zum Ärger des Adels. Zum Verhängnis wird ihm jedoch seine Affaire mit der Königin. Für mich der Überaschungsfilm der Berlinale. Eine spannende, tragische Geschichte, zum Teil humorvoll erzählt mit tollen Darstellern und einer überzeugenden Ausstattung. Lohnt sich! Ansehen!

Die letzte Chance für Tickets für die diesjährige Berlinale:

1x Flying Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.

1x Michael, Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX, Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.

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