Hallo zusammen,
der achte Tag der Berlinale ist erreicht und vier Filme standen auf
meinem Programm. Los ging es mit Westerland
in der Perspektive Deutsches Kino. Cem steht mit beiden Beiden
mitten im Leben. Er lebt auf Sylt, arbeitet, macht sein Abi in der
Abendschule und will studieren gehen, hat Freunde und einen Bruder,
mit dem er sich gut versteht. Cem trifft auf Jesús, als dieser sich
mit einer Plastiktüte über dem Kopf das Leben nehmen will. Sie
freunden sich an und Cem nimmt Jesús bei sich auf, will ihm helfen.
Doch es läuft eher umgekehrt, der psychisch kranke Jesús zieht Cem
runter, bis Cem erkennt, dass er Jesús nicht helfen kann. Eine
tragische, wunderbar erzählte und gespielte Liebesgeschichte mit
tollen Bildern von Sylt im Winter.
Weiter ging es mit dem Wettbewerbsbeitrag Csak
a szél (Just The Wind). Der Film erzählt von einer
Roma-Fanilie in Ungarn, in deren Nachbarschaft Roma-Familien
ermordet wurde. Sie selbst sind sich der Gefahr bewusst, doch
verdrängen diese und leben ihren Alltag. Der Film ist sehr ruhig mit
enger Kameraführung, aber emotionaler Distanz zu den Figuren
erzählt. Das Ende das Film ist absehbar. Insgesamt nicht schlecht,
hätte aber packender sein können.
Der nächste Wettbewerbsbeitrag Gnade
spielt in Hammerfest. Niels (Jürgen Vogel) hat dort einen Job
angenommen und bringt seine Frau Maria (Birgit Minichmayr) und
seinen Sohn mit. In der dunklen Polarnacht fährt Maria auf dem
Heimweg etwas an, gerät in Panik und fährt nach Hause. Wie sich am
nächsten Tag herausstellt, hat sie ein junges Mädchen angefahren,
welche aufgrund fehlender Hilfe am Unfallort verstorben ist. Maria
und Niels beschließen, niemanden davon zu erzählen. Doch kann man
das mit dem Gewissen vereinbaren? Kann man soetwas verschweigen?
Platzt es nicht doch aus einem heraus? Kann man den Eltern des
Mädchens noch im Alltag gegenübertreten? Braucht man keine
Vergebung? Ein mitreißender Film mit großartigen Darstellern und
fazinierenden Bildern.
Zum Schluss wurde der Wettbewerbsbeitrag En
Kongelig Affaere (Die Königin und der Leibarzt) gezeigt. Er
beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte von
Christian VII., König von Dänemark, seiner Gemahlin Caroline
Mathilde von Großbritannien und dem königlichen Leibarzt Johann
Friedrich Struensee (Mads Mikkelsen). Der König ist psychisch labil
und vertraut sich seinem Arzt an, der nach und nach immer mehr die
Staatsgeschäft in die Hand nimmt und Dänemark reformiert - zum Wohle
des Volkes, zum Ärger des Adels. Zum Verhängnis wird ihm jedoch
seine Affaire mit der Königin. Für mich der Überaschungsfilm der
Berlinale. Eine spannende, tragische Geschichte, zum Teil humorvoll
erzählt mit tollen Darstellern und einer überzeugenden Ausstattung.
Lohnt sich! Ansehen!
Die letzte Chance für Tickets für die diesjährige Berlinale:
1x Flying
Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner
Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.
1x Michael,
Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX,
Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen