Montag, 20. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 11

Hallo zusammen,

der Tag nach der Preisverleihung ist traditionell Publikumstag, d. h. Zugang zu den Filmen gibt es nur noch für Publikum mit gekauften Tickets. Akkreditierungen gelten nicht mehr. So gibt es noch einmal die Chance zahlreiche Filme der Berlinale in der Wiederholung zu sehen. Darüber hinaus finden von unabhängigen Jurys noch Preisverleihungen und Sondervorführungen statt.

Zum Abschluss standen bei mir drei Filme auf dem Programm. Zunächst der Film Electrick Chrildren in der Sektion Generation 14plus. Die 15-jährige Rachel lebt in einer strengen Mormonengemeinde in der Nähe von Las Vegas. Vieles ist ihr verboten, daher hört sie heimlich im Keller über einen Kassettenspieler ein altes Tape ihrer Mutter auf dem ein Rocksong zu hören ist. Anschließend ist Rachel schwanger und überzeugt davon, durch göttliche Fügung durch die Musik schwanger geworden zu sein. Das Oberhaupt der Gemeinde verdächtigt jedoch ihren Bruder, schließt ihn aus und arrangiert eine Hochzeit für Rachel. Diese flieht jedoch aus der Gemeinde und ladet mit ihrem Bruder in Las Vegas, wo sie auf eine fremde Welt stoßen und in Kontakt mit einer Gruppe Rockmusikern geraten. Dabei lernen sie viel über sich selbst. Eine schöne, faszinierende Geschichte. Toller Film!

Der zweite Film des Tages war die Präsentation des Gewinners des Max-Ophüls-Festivals, eines Wettbewerbs deutschsprachiger Filme in Saarbrücken. Michael heißt der Film, benannt nach der 35-jährigen Hauptfigur. Michael ist pädosexuell und hält den 10-jährigen Wolfgang in seinem Keller gefangen. Ein gut gemachter Film, der den Alltag der beiden Personen beschreibt. Michael ist ein unauffälliger Mitarbeiter einer Versicherung und Alleingänger. Wolfgang lebt im Keller, beschäftigt sich mit sich selbst, wünscht sich einen Spielkameraden und darf nur zum Abendessen und gelegentlich zum Fernsehen den Keller verlassen. Der Film bedrückt schwer und löste bei mir Gefühle zwischen Abscheu und Mitleid aus. Möchte man sich kein zweites Mal ansehen.

Mein Berlinale-Abschluss bildete dann der Film Iron Sky, eine finnisch-australisch-deutsche Koproduktion mit Götz Otto und Udo Kier, die Nazi auf der Rückseite des Mondes spielen, die eine Invasion der Erde planen. Viel mehr ist zum hanebüchenen Inhalt gar nicht zu sagen. Vor Beginn des Film wurden wir gewarnt: "Erwarten Sie einen politischen, gesellschaftskritischen, satirischen, intelligenten, anspruchsvollen Film? - Vergessen Sie es, Sie werden enttäuscht! Es erwartet sie 1-1/2-Stunden Popcornkino!". Was wir bekamen, war Trash. Leider sind die Witze im Film häufig nur platt, nur wenige zünden richtig. Ein wenige politisch ist der Film aber dann doch, z. B. sieht die amerikanische Präsidentin sehr nach Sarah Palin aus, die für ihre Wiederwahl kämpft und dabei kurzerhand die Wertevorstellungen der Mond-Nazi auf das amerikanische Volk ummünzt und damit Wahlkampf betreibt. Ich bin mir sicher, der Film wird Kult. Hat er doch bereits vor seiner Premiere auf der Berlinale schon eine große Fangemeinde, da man über das Internet Ideen zum Film beisteuern konnte und der Großteil des Budgets über Crowdfunding im Internet aufgebracht wurde. Für richtig gute Spezialeffekte hat es dann aber nicht gereicht. Die Weltraumszenen sind unspektakulär gehen nicht über bisher Gesehenes hinaus. Für mich eine Enttäuschung.

Nun ist die Berlinale vorbei. Schön war's. Meine persönliche Bilanz für dieses Jahr: 32 Filme, 12 verschiedene Kinos, 15-mal Berlinale-Palast, 57,3 Stunden Film und 367,50 Euro für Karten. Highlight: Verleihung des Ehrenbären an Meryl Streep.

Das nächste Ereignis wirft seinen Schatten voraus: Am kommenden Sonntag ist die Oscar-Verleihung. Als bester Film ist u. a. Extremely Loud and Incredibly Close nominiert, der im diesjährigen Berlinale-Wettbewerb außer Konkurrenz gezeigt wurde. Außerdem ist Meryl Streep als beste Haupdarstellerin für ihre Rolle in The Iron Lady nominiert. Nominierungen für den Oscar für das beste Originaldrehbuch haben Margin Call und Nader und Simin (A Seperation) bekommen. Beide liefen im letzten Jahr im Wettbewerb der Berlinale. Margin Call hatte ich auf der Berlinale gesehen, Nader und Simin erst später, der Film war der Gewinner des Goldenen Bären. Als bester fremdsprachiger Film wurde Nader und Simin ebenfalls nominiert, sowie der belgische Film Bullhead, den ich im letzten Jahr im Panorama der Berlinale gesehen hatte. Pina von Wim Wenders hatte mich im letzten Jahr im Wettbewerb sehr positiv überrascht und hat eine Nominierung für den besten Dokumentarfilm bekommen. Ich drücke allen Berlinale-Filmen die Daumen!

Sonntag, 19. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 10

Hallo zusammen,

am vorletzten Tag der Berlinale stand die Preisverleihung im Mittelpunkt. Im Berlinale-Palast wurden - außer dem Siegerfilm nach der Preisübergabe - keine Filme gezeigt. Für die Abschlussgala können wie für die Eröffnung keine Tickets gekauft werden. Auch in den übrigen Sektionen gab es keine Premieren mehr, so standen zwei Wiederholungen von Panorama-Filmen auf meinem Tagesplan.

Los ging es mit Cherry. Der Film erzählt von der 18-jährigen Angelina, die ihrer Familie und der amerikanischen Unterschicht entkommen will. Sie geht nach San Francisco und steigt als "Cherry" in die Pornofilmbranche ein. Voyeure werden von dem Film enttäuscht sein, denn nur nebenbei sind wir Gast beim Dreh von Pornofilmen. Im Mittelpunkt steht Angelina und ihre Beziehungen zu ihrer Familie, zu Freunden, zu ihrer Umwelt und wie diese auf ihre Arbeit reagieren. Glaubhaft und bewegend erzählt. Guter Film!

Der nächste Film war My Brother The Devil. Der 19-jährige Rashid ist ist Mitglied in einer Gang im Londoner Stadtteil Hackney, dealt mit Drogen und untersützt somit seine Familie finanziell. Sein 14-jähriger Bruder Mo sieht zu ihm auf und sieht ihn als Vorbild. Doch Rashid versucht seinen Bruder rauszuhalten, wünscht sich ein anderes Leben für ihn. Als Rashid den Fotografen Sayyid kennenlernt, will er aus der Gang ausscheiden und verliebt sich in Sayyid. Als Mo dies herausfindet, bricht für ihn eine Welt zusammen. Auch die Gang erfährt davon und stellt sich gegen Rashid. Mo muss sich nun über seine Gefühle und Vorurteile klar werden. Den Dialogen des Films war aufgrund des englischen Slangs ohne Untertitel nur schwer zu folgen. Dies tat dem Film jedoch keinen Abbruch, denn die Geschichte wurde überwiegend durch die Bilder des Films erzählt. Gedanken und Gefühle wurden nicht ausgesprochen, waren aber stets deutlich zu erkennen. Toller Film!

Im Berlinale-Palast wurden zeitgleich die Bären verteilt. In den letzten Jahren habe ich den Siegerfilm nie vor der Verleihung gesehen. In diesem Jahr habe ich von den 18 Filmen, die den Golden Bären hätten gewinnen können, elf gesehen. Der Gewinner  war auch in diesem Jahr nicht darunter. Der italienische Film Cesare deve morire (Caesar Must Die) zeigt Häftlinge eines Hochsicherheitstraktes, die Shakespeares Julius Cäsar inszenieren.

Der große Preis der Jury (Silberner Bär) ging an Csak a szél (Just The Wind), den ich nicht schlecht, aber auch nicht überragend fand (siehe Tag 8). Der Silberne Bär für die beste Regie ging an Christian Petzold für Barbara, den ich leider auch nicht gesehen habe, der aber von allen mit denen ich gesprochen habe und die ihn sahen, sehr positiv hervorgehoben wurde. Der Preis für die beste Darstellerin ging verdient an Rachel Mwanza für ihre Rolle in Rebelle (War Witch) (siehe Tag 9). Als bester Darsteller wurde Mikkel Boe Folsgaard für En Kongelig Affaere (Die Königin und der Leibarzt) ebenso verdient ausgezeichnet (siehe Tag 8). Der Film erhielt außerdem den Preis für das beste Drehbuch. Für herausragende künstlerische Leistung wurde Lutz Reitemeier für die Kamera in Bai lu yuan (White Deer Plain) mit einem silberen Bären geehrt (siehe Tag 7).

Keep The Lights On (siehe Tag 2) wurde als bester queerer Spielfilm mit dem Teddy Award ausgezeichnet. Als beste queere Dokumentation bekam Call Me Kuchu (siehe Tag 4) den Teddy Award. Die Preisträger des Panorama-Publikumspreises Parada (The Parade) als Spielfilm und Marina Abramovic The Artist ist Present als Dokumentarfilm habe ich nicht gesehen.

Samstag, 18. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 9

Hallo zusammen,

die Berlinale neigt sich langsam dem Ende entgegen. Heute liefen die letzten Filme im Wettbewerb. Morgen findet die Preisverleihung statt und wir erfahren, welcher Film den Goldenen Bären gewonnen hat.

Auf meinem Programm standen heute nur zwei Filme. Los ging es mit dem Wettbewerbsfilm Rebelle, der von der 12-jährigen Komona in einem Dorf im Kongo von Rebellen gezwungen wird, ihre Eltern zu erschießen. Die Rebellen nehmen sie mit und sie wird an der Waffe zur Kindersoldatin ausgebildet. Sie verliebt sich jedoch in einen Jungen und flieht mit ihm aus dem Rebellencamp. Verfolgt wird sie jedoch von ihren Eltern als Geistern, so will sie in ihr Dorf zurück um ihre Eltern zu beerdigen. Eine sehr gut erzählte Geschichte, die berührt. Ich war zunächst vom Inhalt des Films etwas abgeschreckt, habe ich mich dennoch entschieden, den Film zu sehen. Ich bereue es nicht, denn auch wenn die Gewalt des Bürgerkrieges eine Rolle im Film spielt, zeigt die Kamera keine Details. Der Film konzentriert sich auf das Mädchen, ihr Schicksal und ihre Trauer. Ein Film, der eine Berlinale gewinnen könnte.

Im Anschluss wurde Bel Ami gezeigt, der im Wettbewerb außer Konkurrenz läuft und für den wir keine Karten bekommen hatten. Wir sind jedoch im Berlinale Palast geblieben, um ein wenig den Trubel am roten Teppich mitzubekommen. Sonst sitzen wir ja stets im Saal und sehen nur die Übertragung von außen. Diesmal haben wir uns auf der Galerie über dem roten Teppich im Berlinale Palast platziert und hatten eine sehr gute Sicht auf die Geschehnisse auf dem roten Teppich und darum. Ein junger weiblicher Fan von Robert Pattinson berichtete, sie sei um 4 Uhr aufgestanden, um um 6 Uhr vor der Tageskasse zu stehen, um um 14.30 Uhr dann tatsächlich noch zwei Tickets für den Film zu erhalten. Kurz bevor Robert Pattinson und Christina Ricci dann vom roten Teppich in den Berlinale-Palast traten, ging sie dann aber in den Saal auf ihren Platz. Wir hingegen blieben draußen und so konnte ich erstmals aus nur wenigen Metern Entfernung die obligatorische Signierung der Portraits durch die Stars miterleben. Ein wenig tun mir die ganzen Fans leid, die stundenlang irgendwo anstehen, um Robert Pattinson dann aus der Ferne sehen zu können. Es ist schon unverschämt, dass ich - ohne etwas dafür zu tun und ohne dass ich mich überhaupt für Robert Pattinson interessiere - auf so wenige Meter an ihn heran komme. Übrigens, wer sich jetzt fragt, wer Robert Pattinson ist: Er ist der Darsteller des Weichei-Vampirs aus der Twilight-Schnulze und Schwarm kreischender Teenies.

Zum Abschluss des Wettbewerbes wurde außer Konkurrenz der chinesische Film Flying Swords Of Dragon Gate in 3D gezeigt. Nun muss man wissen, dass viele 3D-Filme die derzeit im Kino laufen in 2D gedreht worden sind und in der Postproduktion in 3D umgewandelt werden. Das ist billiger als Filme direkt in 3D zu drehen, wie es z. B. bei Avatar und Flying Swords of Dragen Gate gemacht wurde. Die 3D-Effekte des Films sind auch der eigentliche Star des Films. Es gibt viele sehr gut gemachte Sequenzen, wie schon die Eröffnungsszene. Die Kamera fliegt über einen Hafen mit zahlreichen Segelschiffen hinweg und fliegt dabei zwischen Masten und Seilen hindurch. Sehr eindrucksvoll. Auch in vielen Kampfszenen fliegen Schwerter, Seile und Ketten in 3D umher. Leider war es das aber auch, viel mehr hatte der Film nicht zu bieten. Im China zum Ende der Ming-Dynastie treffen verschiedene Gruppen aufeinander: Eunuchen, Freiheitskämpfer und Mongolen. Es entwickelt sich ein Kampf Gut gegen Böse. Die Geschichte war jedoch viel zu verworren, viele Fragen ungeklärt. Vieles hat sich mir nicht erschlossen. Genervt war ich vom lauten Sound durch die Luft zischender Pfeile und Schwerter und das Klingen von aufeinanderschlagenden Metall bei Schwertkämpfen, selbst wenn diese nur durch die Luft geschwungen wurden. Wer Kung-fu-Filme ähnlich Crouching Tiger Hidden Dragon mag, der wird vielleicht auch Gefallen an diesem Film finden. Für mich war es nichts.

Last-Minute-Tickets für die Berlinale:

1x Flying Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.

1x Michael, Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX, Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.

Freitag, 17. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 8

Hallo zusammen,

der achte Tag der Berlinale ist erreicht und vier Filme standen auf meinem Programm. Los ging es mit Westerland in der Perspektive Deutsches Kino. Cem steht mit beiden Beiden mitten im Leben. Er lebt auf Sylt, arbeitet, macht sein Abi in der Abendschule und will studieren gehen, hat Freunde und einen Bruder, mit dem er sich gut versteht. Cem trifft auf Jesús, als dieser sich mit einer Plastiktüte über dem Kopf das Leben nehmen will. Sie freunden sich an und Cem nimmt Jesús bei sich auf, will ihm helfen. Doch es läuft eher umgekehrt, der psychisch kranke Jesús zieht Cem runter, bis Cem erkennt, dass er Jesús nicht helfen kann. Eine tragische, wunderbar erzählte und gespielte Liebesgeschichte mit tollen Bildern von Sylt im Winter.

Weiter ging es mit dem Wettbewerbsbeitrag Csak a szél (Just The Wind). Der Film erzählt von einer Roma-Fanilie in Ungarn, in deren Nachbarschaft Roma-Familien ermordet wurde. Sie selbst sind sich der Gefahr bewusst, doch verdrängen diese und leben ihren Alltag. Der Film ist sehr ruhig mit enger Kameraführung, aber emotionaler Distanz zu den Figuren erzählt. Das Ende das Film ist absehbar. Insgesamt nicht schlecht, hätte aber packender sein können.

Der nächste Wettbewerbsbeitrag Gnade spielt in Hammerfest. Niels (Jürgen Vogel) hat dort einen Job angenommen und bringt seine Frau Maria (Birgit Minichmayr) und seinen Sohn mit. In der dunklen Polarnacht fährt Maria auf dem Heimweg etwas an, gerät in Panik und fährt nach Hause. Wie sich am nächsten Tag herausstellt, hat sie ein junges Mädchen angefahren, welche aufgrund fehlender Hilfe am Unfallort verstorben ist. Maria und Niels beschließen, niemanden davon zu erzählen. Doch kann man das mit dem Gewissen vereinbaren? Kann man soetwas verschweigen? Platzt es nicht doch aus einem heraus? Kann man den Eltern des Mädchens noch im Alltag gegenübertreten? Braucht man keine Vergebung? Ein mitreißender Film mit großartigen Darstellern und fazinierenden Bildern.

Zum Schluss wurde der Wettbewerbsbeitrag En Kongelig Affaere (Die Königin und der Leibarzt) gezeigt. Er beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte von Christian VII., König von Dänemark, seiner Gemahlin Caroline Mathilde von Großbritannien und dem königlichen Leibarzt Johann Friedrich Struensee (Mads Mikkelsen). Der König ist psychisch labil und vertraut sich seinem Arzt an, der nach und nach immer mehr die Staatsgeschäft in die Hand nimmt und Dänemark reformiert - zum Wohle des Volkes, zum Ärger des Adels. Zum Verhängnis wird ihm jedoch seine Affaire mit der Königin. Für mich der Überaschungsfilm der Berlinale. Eine spannende, tragische Geschichte, zum Teil humorvoll erzählt mit tollen Darstellern und einer überzeugenden Ausstattung. Lohnt sich! Ansehen!

Die letzte Chance für Tickets für die diesjährige Berlinale:

1x Flying Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.

1x Michael, Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX, Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 7

Hallo zusammen,

heute bin ich dank HIP-Shuttle super bequem vom Potsdamer Platz nach Hause chauffiert worden. Schade, dass ich erst heute davon erfahren habe, sonst hätte ich ihn die letzten Tage auch schon genutzt. Ich hatte eine nette Unterhaltung mit dem Typen, der mich gefahren hat. Irgendwie kam der mir bekannt vor.

Nun aber zu den heutigen Filmen. Diesmal ganz ohne Kinohopping war ich drei Mal im Berlinale Palast zu zwei Wettbewerbsbeiträgen und einer Sondervorführung. Los ging es mit Kebun binatang (Postcards From The Zoo). Eine junge Indonesierin ist im Tierpark von Jakarta aufgewachsen und lebt dort bis ein Cowboy/Zauberer auftaucht und sie in Welt auserhalb des Tierparks führt. Dort beginnt sie zunächst ein neues Leben und arbeitet als Masseurin, jedoch zieht es sie letztlich doch wieder in den Tierpark zurück. Der Film verfügt über wenig Dialog, dafür über schöne Bilder und viele Tiere. Da liegt aber auch schon das Problem, das ich mit diesem Film habe. Berlin verfügt über Tierpark und Zoo, dafür muss ich nicht ins Kino. Der tiefere Sinn des Films hat sich mir nicht erschlossen.

Dann folgte der dreistündige chinesische Film Bai lu yuan (White Deer Plain), ein Epos das mit dem Ende des Kaiserreiches beginnt und mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges endet. Gezeigt werden die Menschen des Ortes White Deer und welche Veränderungen die Menschen mit den sich verändernden politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten erfahren. Ein guter Film, jedoch angstrengend. Hauptgrund mag sein, dass der Film in Mandarin gedreht ist und die Untertitel teilweise recht schnell weg waren. Hinzu kommt die Laufzeit von drei Stunden und die Zeitsprünge im Film. Insgesamt hat es sich aber gelohnt.

Als letztes wurde Haywire gezeigt, ein hochkarätig besetzter Film von Steven Soderbergh. Die Story ist weder überraschend noch neu. Die Hauptfigur Mallory ist Agentin im Auftrag der amerikanischen Regierung, wird jedoch hereingelegt und wird fast getötet. Natürlich versucht sie der Verschwörung gegen sie hinters Licht zu kommen und ihre Gegener auszuschalten. Ein sehr kurzweiliger, unterhaltsamer Agenten-Thriller mit tollen Kampfszenen. Macht Spaß!

Zu haben gibt es noch folgende Karten für Interessenten:

1 x Csak a szél (Just The Wind), Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Donnerstag, 16.02., 16.30 Uhr.

2x Rebelle, Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Freitag, 17.02., 16.30 Uhr.

1x Flying Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.

1x Michael, Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX, Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.

PS: Wer Samstag zu einem Film will muss auf Bus, Tram und U-Bahn verzichten. Die BVG wird bestreikt!

Mittwoch, 15. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 6

Hallo zusammen,

am sechsten Tag der Berlinale ging es zunächst etwas entspannter zu. Auf dem Programm standen nur drei Filme mit ausreichend Zeit zwischendrin, um auch mal durchzuatmen und in Ruhe etwas zu essen.

Los ging es mit Glaube, Liebe, Tod von und mit Peter Kern. Sein vorheriger Film Blutsfreundschaft auf der Berlinale vor zwei Jahren hatte mir gut gefallen, deswegen habe ich mir auch diesen Film, der in der Sektion Panorama läuft, ausgewählt. Peter Kern spielt einen 63-jährigen, der sich von seiner rüstigen 82-jährigen Mutter ständig genervt fühlt. Beide unternehmen eine gemeinsame Tour auf einem gemieteten Hausboot. Doch dann bleibt der Motor stehen und sie entdecken einen blinden Passagier, einen arabisch stämmigen Mann, an Bord. Peter hat ein spätes Coming Out gegenüber seiner Mutter. Diese ist besorgt um ihre Kultur und schwelgt in Erinnerungen an Hitler. Bis dahin war der Film eine schlechte Lowbudget-Produktion mit laienhaft wirkenden Darstellern und einem Kameramann, der sich ständig in irgendwelchen Fenstern spiegelte. Doch als zum Ende dann Themen wie 2. Weltkrieg, Golfkrieg, Flüchtlingsdrama, Eurokrise und wer weiß was noch heillos innerander verstrickten, war es ganz vorbei. Zeitverschwendung!

Am Nachmittag ging es dann mit La mer á l'aube (Das Meer am Morgen) weiter. Der Film von Volker Schlöndorff läuft im Panorama und handelt von einen tatsächlich vorgekommenen Massaker während des zweiten Weltkriegs im besetzten Frankreich. Hitler verlangt als Vergeltung für einen erschossenen Wehrmachtsoffizier die Hinrichtung von 150 Franzosen. Der Film schildert die Begenheit aus dem Blickwinkel der deutschen Besatzer wie aus der des 17-jährigen Franzosen, der Opfer des Erschießungskommando wird. Im Gegensatz zu den bisherigen Filmen, die von Kriegen handelten, schafft es Volker Schlöndorff mit seinem Film zu berühren, zu bedrücken, jedoch ohne grausame Gewalthandlungen in Nahaufnahme zeigen zu müssen. Ich danke ihm für den Beweis, dass es auch so geht. Sehenswert!

Das große Hightlight des Tages, wahrscheinlich der gesamten Berlinale, folgte am Abend. Noch nie habe ich beim Einlass so ein Gedrücke und Geschiebe erlebt. Die Einlasser wurden förmlich umgerannt. Der Grund: Meryl Streep nahm im Berlinale Palast den goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk in Empfang. Es gab Standing Ovations mit nicht endenwollendem Applaus. Meryl Streep war sichtlich gerührt. Die Laudatio hielt Jake Gyllenhaal, der humorvoll einige Anekdoten berichtete, da er mit dem Sohn Meryl Streeps befreundet ist und sie bereits kennenlernte, als er 13 Jahre alt war. Meryl Streep bedankte sich in ihrer Rede ebenso humorvoll und hatte ein paar Sticheleien für Jake Gyllenhaal parat, den sie immer noch als kleinen Jungen behandelte.

Im Anschluss wurde dann ihr neuer Film The Iron Lady gezeigt. Erwartungsgemäß spielt Meryl Streep die Rolle der Margaret Thatcher herausragend. Der Film zeigt ihren Aufstieg zur Premierministerin in Erinnerungen/Rückblenden einer alten senielen Margaret Thatcher. Bemerkenswert dabei die Maske im Film, sehr gut gemacht. Ihr Make-up-Artist war ebenso im Saal und ist berechtigt für einen Oscar nominiert. Gut hat mir gefallen, dass der Film recht neutral gegenüber ihrer Politik stand und sich auf sie als Person konzentriert hat. Jedoch hätte dies ausführlicher ihren Kampf an die Spitze der Partei und Landes behandelt können, sowie die Zeit während Ihrer Regierung. Stattdessen wurde zu viel Zeit darauf verwendet, sie als seniele alte Frau zu zeigen. Schade, aber trotzdem sehenswert!

Folgende Tickets habe ich noch zu vergeben:

1 x Csak a szél (Just The Wind), Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Donnerstag, 16.02., 16.30 Uhr.

2x Rebelle, Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Freitag, 17.02., 16.30 Uhr.

1x Michael, Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX, Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.

Berlinale 2012 - Tag 5

Hallo zusammen,

ich habe mich schon gefragt, ob mein Newsletter überhaupt gelesen wird. Da ich aber heute Nachfragen erhalten habe, warum es gestern keine E-Mail gab, muss ich doch davon ausgehen. ;-)

Gestern wurde es doch etwas spät, so dass ich erst gegen 3 Uhr zuhause war und dann schnell ins Bett gefallen bin. Heute morgen gestaltete es sich dann mit den Tickets für Freitag etwas schwierig, so dass ich hier etwas länger gebraucht habe und dann ging es schon zum ersten Film. Daher komme ich erst jetzt dazu, den fünften Berlinale-Tag zusammenzufassen.

Los ging es mit dem Panorama-Beitrag Kuma. Die junge Türkin Ayse wird mit Hasan verheirat, der mit seinen Geschwistern und seinen Eltern in Wien lebt. So verlässt Ayse die Türkei und zieht nach Wien. Die Ehe ist jedoch nur eine Scheinehe, dient Ayse doch als Zweitfrau für Mustafa, Hasans Vater. Die einzige in der Familie, die sich darüber freut, ist Mustafas Frau, die an Krebs leidet und sich eine neue Frau für ihren Mann gewünscht hat, die sich auch um den Haushalt kümmern kann. Die Kinder lehnen sie jedoch zunächst ab. Der Film überrascht mit einigen Wendungen, die ich hier nicht verraten will, denn der Film ist uneingeschränkt sehenswert. Tolles Drehbuch, sehr gefühlvoll erzählt und wunderbar gespielt!

Der erste Wettbewerbsfilm des Tages war L'enfant d'en haut (Sister). Er erzählt von dem 12-jährigen Simon, der mit seiner älteren Schwester im Tal eines Skigebietes lebt. Dort geht er auf Raubzug, zunächst noch Rücksäcke, Skibrillen, Handschuhe, die er an andere Kinder verkauft. Doch werden seine Raubzüge immer größer. Von dem Geld aus dem Verkauf, kauft er Lebensmittel, einen Backofen und eine Jeans für seine Schwester, die ihn aber immer wieder alleine lässt. Ihre Zuneigung muss er sich mit Geld erkaufen. Der Film erzählt eine tragische Geschichte um einen Jungen, der auf sich alleine gestellt ist, sich erfolgreich durchboxt, sich aber nach einer richtigen Familie sehnt. Toller Film!

Der nächste Film war Jayne Mansfield's Car von Billy Bob Thornton, der gemeinsam mit John Hurt und weiteren Darstellern anwesend war. Gesehen haben wir einen humorvolles Drama über die Konflikte unterschiedlicher Generationen und die Gemeinsamkeiten gegensätzlicher Familien. Jim lebt in den Südstaaten der USA. Seine Ex-Frau hat ihn verlassen, um die Welt zu sehen. In England hat sie neu geheiratet. Nun ist sie verstorben, wünschte sich die Beerdigung jedoch bei ihrer vorherigen Familie in den Südstaaten. So treffen zur Beerdigung beide Familien und drei Generationen aufeinandern. Absolut sehenswert!

Der letzte Film des Tages war dann Jin líng Shi San Chai (The Flowers Of War), der im Wettbewerb außer Konkurrenz läuft. In der rein chinesischen Produktion spielte Christian Bale, der vor Ort war, die Hauptrolle. Er spielt einen Leichenbestatter in Nanking 1937, das von den Japanern besetzt wurde. Ungewollt gerät er in die Rolle des Beschützers einer Gruppe Klosterschülerinnen, die sich im Keller ihrer Kirche verstecken. Zu ihnen gesellen sich Prostituierte, die sich ebenfalls in der Kirche verstecken wollen. Zunächst gibt es große Differenzen zwischen den Mädchen und den Prostituierten, doch durch die Situation wachsen sie zusammen, respektieren sich gegeseitig, stehen sogar füreinander ein. Der Film ist aufwändig produziert, mit großartigen Bildern und tollen Darstellern. Gestört haben mich zwei Dinge. Erstens: Die Gewaltdarstellungen waren zum Teil sehr extrem, das muss nicht sein. Zweitens: Japaner werden als grausame Monster dargestellt, die ohne Ausnahme zwölfjährige Mädchen vergewaltigen. Großartiger Held ist ein chinesischer Soldat, der sein eigenes Leben für das der Mädchen opfert. Das war mir zu sehr schwarz-weiß. Japaner böse. Chinesen gut.

Folgende Tickets habe ich noch zu vergeben:

1 x Csak a szél (Just The Wind), Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Donnerstag, 16.02., 16.30 Uhr.

2x Rebelle, Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Freitag, 17.02., 16.30 Uhr.

2x Flying Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.

1x Michael, Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX, Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.

Montag, 13. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 4

Hallo zusammen,

am vierten Tag der Berlinale habe ich vier Filme geschafft. Los ging es mit Call Me Kuchu, einer Dokumentation über die LGBT-Community in Uganda, wo Homosexualität verboten ist. Ein neues Gesetzt soll verabschiedet werden, dass sogar die Todesstrafe für Homosexuelle vorsieht. Der Film portraitiert die Aktivisten, die sich gegen dieses Gesetzt, gegen fanatische Christen und gegen eine Zeitung namens "Rolling Stone" wehren, welche Bilder, Namen und Adressen von (vermeintlichen) Homosexuellen veröffentlicht. David Kato steht als stärkster Aktivist im Mittelpunkt der Dokumentation. Er wird während der Entstehung des Films ermordet. Sogar auf der Beerdigung predigt der Pastor unverblümt seine Homophobie. Ein Film, der einen nur den Kopf schütteln lässt. Unfassbar. Sehenswert!

Als zweiten Film habe ich Indignados gesehen. Der Film wurde von Stéphane Hessels Buch Empört Euch! inspiriert und begleitet eine junge afrikanische Frau, die illegal nach Europa geflüchtet ist. Der Film verfügt dabei über fast keine Dialoge, dafür vereinzelte Off-Kommentare aus sicht der Afrikanerin und wiederholte Thesen/Zitate von Stéphane Hessel, die eingeblendet werden. Dazu sehen wir Orangen, die Gassen entlang rollen und in einem Runderboot enden, wir sehen eine leere Limonadendose eine Straße herunterrollen, wir sehen Wasser einen Bach herunterfließen, wir sehen eine Flamencotänzerin, die unter umherfliegenden Flugblätter tanzt. Mal ehrlich: Was soll der Quatsch? Zeitverschwendung!

Weiter ging es mit dem Wettbewerbsbeitrag Captive, der auf der wahren Geschichte einer Geiselnahme von Touristen auf den Philippinen durch muslimische Männer, die zur al-Qaida gehören, beruht. Die Geiselnahme zieht sich weit über ein Jahr hin, in dem sich Geiselnehmer und Geiseln auch näher kommen, sogar anfreunden (Stockholm-Syndrom). Gleichzeitig sind die Geiselnehmer auch schonungslos: Wer verletzt ist, die Gruppe aufhält, kein Lösegeld einbringt, der wird getötet. Wie schon In The Land Of Blood And Honey am Vortag, ist dies kein Film, der unterhalten will. Er bedrückt, jedoch schafft er die Gratwanderung zwischen Grausamkeit und Unerträglichkeit.

Der letzte Film des Tages war dann Shadow Dancer, der außer Konkurrenz im Wettbewerb läuft. Er handelt von einer junge Irin, die zur IRA gehört und in der Londoner U-Bahn Sprengstoff deponiert. Sie wird jedoch geschnappt und vom britischen Geheimdienst dazu gedrängt, ihre IRA-Kontakte inklusive ihrer Familie auszuspionieren und Informationen zu liefern. Der Film ist weniger ein Thriller sondern eher ein Psychodrama um das Doppelspiel und die damit verbundenen Konflikte der Frau. Auch der britische Agend gerät in ein Dilemma, als es um den Schutz seiner Informatin gegen die Interessen seiner Vorgesetzten geht. Durchaus spannend, kann man sich ansehen. Vor Ort waren übrigens die neben dem Regisseur James Marsh auch die Hauptdarsteller Andrea Riseborough und Clive Owen. Leider war Gillian Anderson, die im Film eine Nebenrolle hat, nicht da. Über sie hätte ich mich besonders gefreut.

Heute morgen geht es um die Tickets für den Donnerstag. Auch heute war das Glück wieder auf meiner Seite. Sehen werde ich Westerland aus der Perspektive Deutsches Kino und die drei Wettbewerbsbeiträge Csak a szél (Just The Wind), Gnade und En Kongelig Affaere (Die Königin und der Leibarzt).

Folgende Tickets sind noch zu vergeben:

1 x Csak a szél (Just The Wind), Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Donnerstag, 16.02., 16.30 Uhr.

2x En Kongelig Affaere (Die Königin und der Leibarzt), Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Donnerstag, 16.02., 22.30 Uhr.

Sonntag, 12. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 4 (Tickets)

Guten Morgen zusammen,

heute war das Glück wieder auf meiner Seite. Ich habe für alle drei Wettbewerbsfilme zwei Karten erhalten. Ich schaue also am Mittwoch Kebun binatang (Postcards From The Zoo), Bai lu yuan (White Deer Plain) und Haywire.

Folgende Plätze an meiner Seite sind noch frei:

1x La mer à l'aube (Das Meer am Morgen) von Volker Schlöndorff, Panorama Special, Friedrichstadt-Palast, Dienstag, 14.02., 18 Uhr.

1x Bai lu yuan (White Deer Plain), Wettbewerb, Weltpremiere, Berlinale-Palast, Mittwoch, 15.02., 19.30  Uhr.

Berlinale 2012 - Tag 3

Hallo zusammen,

nun ist auch der dritte Tag der Berlinale vorüber und bevor ich müde ins Bett gehe, noch schnell die Zusammenfassung:

Gestartet habe ich um 14 Uhr mit Nuclear Nation. Die Dokumentation in der Sektion Forum begleitet Überlebene des Tsunami aus der Region um Fukushima. Über Monate hinweg sind diese zum Teil in Schulen untergebracht. Viele wollen in Ihre Heimat zurück. Doch viele Häuser sind vom Tsunami zerstört und die, die noch stehen, sind von radioaktiver Strahlung verseucht. Der Film zeigt beindruckende Bilder aus der gesperrten Zone und zeigt beindruckende Menschen. Ein Ehepaar, das mit vielen anderen Menschen über viele Wochen in einer gemeinsamen Halle untergebracht ist, die viele Familienangehörige und all ihren Besitz verloren haben, sagen, vergossener Milch soll man nicht nachtrauern. Mit 145 Minuten ist der Film jedoch etwas zu lang geworden.

Um 17.45 Uhr folgte der thailändisch-französische Panorambeitrag Fon Tok Kuen Fah (Headshot). Ein kurzweiliger Krimi um einen Polizisten der zum Auftragskiller wird. Nach einen Kopfschuss und drei Monaten Koma sieht er alles auf den Kopf gestellt. Wortwörtlich und im übertragenen Sinne. Er überdenkt seine Vergangenheit und will mit ihr abschließen, doch die Vergangenheit lässt sich nicht abschütteln. Spannend!

Um 20.30 Uhr sollte dann In The Land Of Blood And Honey den Tag abschließen. Doch zunächst hieß es, in der Kälte vor dem Haus der Berliner Festspiele zu warten. Kurz vor mir kam Angelina Jolie an, so dass alles für Angelina abgeriegelt wurde. Im Eingangsbereich fand dann erstmal eine ausführliche Fotosession statt und es mussten noch ein paar Interviews gegeben werden. Inzwischen hat wir 20.30 Uhr schon erreicht und die Menge vor der verschlossenen Tür wurde ungeduldigt ("Wir sind das zahlende Volk. Die Tür muss weg."). Nachdem Angelina dann den Eingangsbereich für uns frei machte, wurden wir eingelassen, aber nur in den Eingangsbereich. Wieder warten. Bis wir dann alle im Saal waren und auch Angelina ihren Platz eingenommen hatte, war es dann schon 21 Uhr als der Film startete. Dann sahen wir 126 Minuten lang wie Männer auf offener Straße in den Kopf geschossen, Frauen vergewaltigt und gedemütigt wurden, hin und wieder eine Bombenexposion und dazwischen eine Liebesgeschichte, die man aber nicht als solche bezeichnen kann. Der Film ist grausam und bedrückend. Er ist handwerklich gut gemacht, Kamera und Ton waren sehr gut. Die Schauspieler waren hervorragend. Angelina hat ein sauberes Debüt abgelegt (mit nur kleinen Fehler, wie z. B. dass Requisiten nach einem Schnittwechsel plötzlich anders stehen). Aber mit gutem Gewissen weiterempfehlen, mag ich den Film nicht. Das ist kein Unterhaltungsfilm, man muss wissen auf was man sich einlässt!

Nun geht es als nächstes um die Tickets für den Mittwoch. Auf dem Plan stehen u. a. Haywire, Postcards From The Zoo, My Brother The Devil, As Luck Would Have It, Glück, White Deer Plain. Mal sehen, welche Filme es letztlich werden.

PS: Zu später Stunde ist meine Rechtschreibung auch nicht mehr ganz taufrisch. Ich bitte um Entschuldigung!

Samstag, 11. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 3 (Tickets)

Hallo zusammen,

nein, über Nacht habe ich keine weiteren Filme gesehen, dafür gab es heute morgen um 10 Uhr neue Tickets zu ergattern.

Am kommenden Dienstag schaue ich um 13.30 Uhr Glaube, Liebe, Tod. Um 18.00 Uhr folgt La mer à l'aube (Das Meer am Morgen) von Volker Schlöndorff. Der Abschluss des Tages ist dann um 22.30 Uhr die Verleihung des Ehrenbären an Meryl Streep und die Vorstellung des Films The Iron Lady.

Für La mer à l'aube ist das Ticket für den Platz an meiner Seite noch zu haben (Dienstag, 14.02., 18 Uhr, Friedrichstadtpalast). Wer möchte mich begleiten?

Leider habe ich für The Iron Lady nur je eine Karte für meine Mitstreiterin und mich. Wir haben es zwar weiter versucht, konnten jedoch keine weiteren Karten bekommen. Die Tickets für die Preisverleihung und die Vorstellung sind sehr gefragt, da Meryl Streep vor Ort sein wird.

Dafür habe ich es geschafft, zwei Tickets für den Wettbewerbsbeitrag am Dienstag, 14.02., 19.30 Uhr im Berlinale-Palast zu erhalten. Da ich selbst dann im Friedrichstadtpalast sitze, gebe ich beide Tickets gerne ab. Wer möchte die Weltpremiere von Tabu sehen?

Berlinale 2012 - Tag 2

Hallo zusammen,

vielen Dank für das Daumen drücken, es hat geholfen! Heute morgen ging es um die Tickets für den Montag. Um 14 Uhr sehe ich den Panorama-Beitrag Kuma, gefolgt von allen drei Wettbewerbsbeiträgen des Tages: L'enfant d'en haut, Jayne Mansfield's Car und The Flower Of War. Leider bekam ich jedoch nur je ein Ticket für die Vorstellungen, so dass ich leider nichts zu vergeben habe.

Heute standen drei Filme auf dem Programm, los ging es mit Keep The Lights On. Der Film erzählt von zwei Männern, die sich 1998 durch ein anonymes Sex-Date kennen lernen. Sie verlieben sich und werden ein Paar. Der Film springt einige Male ein paar Jahre in die Zukunft, so dass wir die Höhen und Tiefen der Beziehung miterleben. Jedoch bleibt der Film recht oberflächlich. Die Probleme, wie die Drogensucht des Partners, werden nur angekratzt, es fehlt der Tiefgang, es fehlen Emotionen. Da hätte man noch etwas mehr aus dem Film rausholen können. Besonders gut hat mir die passende Musik im Film gefallen.

Weiter ging es mit dem Wettbewerbsbeitrag Aujourd'hui. Der Film handelt von einem Mann in Senegal, der nur noch einen Tag zu leben hat. An seinem letzten Tag läuft er durch seine Heimat und besucht Freunde und Familie. Der Film lässt viele Fragen offen. Warum stirbt er? Woher weiß er, dass dies sein letzter Tag ist? Mitunter gibt es kafkaeske Szenen, z. B. als er ins Rathaus kommt, wo ein Festakt zu seinen Ehren gegeben werden sollte. Er kommt jedoch zu spät, es sind stehen nur noch leere Getränkeflaschen umher und auf dem Boden liegen massenweise Plastikbecher. Nur eine kleine Runde Menschen sind noch da, die ihm vorgestellt werden: Ein Minister, ein Gastprofessor, der stellvertretende Bürgermeister und eine Sektretärin, die ihn herzlich umarmt. So richtig ist mir der tiefere Sinn des Films nicht zuteil geworden. Vielleicht sollte er nur zum Denken anregen: Was würden wir tun, wenn wir wüssten, dass wir unseren letzten Tag erleben bevor wir sterben?

Der letzte Film des Tages war wieder aus der Sektion Panorama: Mai-wei. Der Film handelt von zwei Marathon-Läufern - einer Koreaner, der andere Japaner - die sich als Kinder während der Besatzung Koreas durch Japan kennenlernen. Von Beginn an herrscht die Rivalität zwischen den beiden. Auch als beide für Japan im zweiten Weltkrieg dienen, sind sie Kontrahenten. Erst als sie in Gefangenschaft der Russen geraten, finden sie zueinander. Der Film ist aufwändig produziert und liefert zahlreiche Kriegsszenen, die von starker Gewalt geprägt sind. Einige erinnern stark an den Film Der Soldat James Rayn. Jedoch ist der Film häufig zu pathetisch, insbesondere die theatralische Musikuntermalung stört. Die Geschichte ist jedoch durchaus spannend und zeigt einmal den zweiten Weltkrieg aus Sicht der Koreaner und Japaner. Es gibt unzählige Filme über den zweiten Weltkrieg, spontan fällt mir aber nur ein weiterer ein, die ihn aus Sicht der Japaner zeigt: Letters from Iwo Jima, von Clint Eastwood, der übrigens auf der Berlinale 2007 gezeigt wurde. Wer Letters from Iwo Jima und Der Soldat James Ryan mochte, mag auch Gefallen an Mai-wei finden, alle anderen können den Film getrost übergehen.

Morgen geht es dann wieder um die nächsten Tickets, genauer gesagt um die Tickets für die Verleihung des Ehrenbären an Meryl Streep und um ihren Film The Iron Lady.

PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

Freitag, 10. Februar 2012

Berlinale 2012 - Tag 1

Hallo zusammen,

die Berlinale ist eröffnet. Durch die Gala führte wieder Anke Engelke. Während diese noch im letzten Jahr durch Fremdschämen geprägt war... ich erinnere mich an eine Anke Engelke, die geistig wohl schon beim ESC war und an eine nicht enden wollende Rede des Staatsministers Bernd Neumann ("Sehr geehrter Herr Minister Niebel, sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Wowereit, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete des Bundestages, sehr geehrte Damen und Herren, ...").

Nunja, auch dieses Jahr war die Rede Neumanns und die dazu gezeigten Gesichter aus dem Pumblikum das eigentliche Hightlight. Wobei er diesmal auch ein paar richtige Worte gefunden hatte. Er erinnerte daran, dass zeitgleich zur letzten Berlinale der Umbruch in Ägypten statt fand. Ein paar der diesjährigen Berlinale-Filme haben dieses und die weiteren Ereignisse der arabischen Welt zum Thema. Auch wies er noch einmal auf Jafar Panahi hin, der im letzten Jahr Jurymitglied sein sollte, jedoch aufgrund seiner (international prämierten) Filme im Iran zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt wurde.

Nach der Übertragung der Gala schaute Dieter Kosslick, Chef der Berlinale, und Benoît Jacquot, der Regisseur des Eröffnungsfilms, im Friedrichstadt-Palast vorbei. Eine schöne Geste!

Dann wurde der Eröffnungsfilm Les adieux à la Reine (Leb wohl, meine Königin!) gezeigt, den Dieter Kosslick ankündigte als "Eineinhalb Stunden im Schlafzimmer der Königin". Tatsächlich haben wir aber weniger Marie Antoinette (Diane Kruger) im Schlafzimmer beobachtet, sondern ihre Vorleserin Sidonie Laborde (Léa Seydoux). Der Film spielt wärend der Französischen Revolution, doch davon handelt der Film nicht. Zunächst gibt es nur Gerüchte unter den Bediensteten, später ist klar, dass das Volk gegen den König aufbegehrt. Der Film zeigt die Ignoranz der Machthabenden und das Verhalten der Untergebenen am Hof.

Die schauspielerische Leistung, die authentische Ausstattung und Kostüme sowie die enge Kameraführung sind gut. Das Drehbuch hat mich jedoch nicht überzeugt. Immer wieder erfahren wir, wie Sidonie Laborde ihre Königin verehrt. Sie stickt nachts eine Dahlia, weil ihre Königin sich eine wünscht, will aber nicht, dass diese erfährt, dass sie sie gestickt hat. Verzichtet sogar auf Lohn und Annerkung. In einer anderen Situation lässt sie einen Liebhaber unverrichteter Dinge einfach stehen, um zu ihrer Königin zu gelangen. Irgendwann hat man es als Zuschauer verstanden, doch die Motive wiederholen sich, bis sie sich zuletzt auf Wunsch ihrer Königin in Lebensgefahr begiebt. Der Film kommt darüber aber nicht hinaus, das Drehbuch hat sonst nichts zu bieten. Schade!

Als nächstes steht nun wieder an, die nächsten Tickets zu kaufen. Auf dem Plan stehen Death Row, L'enfant d'en haut, Jayne Mansfield's Car und Jin líng Shi San Chai. Drückt mir die Daumen!

Donnerstag, 9. Februar 2012

Berlinale 2012 - Countdown 1

Hallo zusammen,

also heute war das Kartenbesorgen reiner Nervenkitzel! Eine Achterbahnfahrt!

Auf dem Plan standen heute die drei Wettbewerbsbeiträge im Berlinale-Palast: Metéora um 16.30 Uhr, Captive um 19.30 Uhr und Shadow Dancer um 22.30 Uhr.

Da wir in diesem Jahr zu zweit versuchen, an Karten zu bekommen, haben wir uns heute aufgeteilt. Ich habe es am Rechner versucht, meine Mitstreiterin an einer Theaterkasse, wo es über das VVK-System von Eventim auch Berlinale-Tickets gibt.

Die Chancen waren gut. Am PC war ich bisher immer sehr erfolgreich und meine Mitstreiterin stand an zweiter Position in der Schlange vor der Theaterkasse. Doch dann die Ernüchterung:

10 Uhr, online: Sie befinden sich im Warteraum, in 30 Sekunden geht's weiter, 29, 28, ... 2, 1, 30, 29, ... Tickets vorübergehend nicht buchbar, ... Der Vorgang konnte nicht durchgeführt werden, bitte versuchen es später noch einmal, ... *hmpf*

10 Uhr, Theaterkasse: Der erste in der Schlange ist erfolgreich. Das stimmt positiv. Jetzt sind wir dran, aber die Dame hinter der Kasse musste sich erstmal mit anderen Dingen beschäftigen. So, jetzt dürfen wir. Metéora, zwei Tickets bitte. Nur noch eins verfügbar? Nicht fragen, buchen! Oh, jetzt ist das letzte auch weg. Zu spät. Captive. Ausverkauft. Shadow Dancer. Ausverkauft. *hmpf*

Nach der Pleite an der Theaterkasse ist meine Leidensgenossin zurück an ihren PC und hat es dort weiter versucht. Plötzlich hat sie zwei Tickets für Metéora verfügbar. Geschafft, Tickets sind in ihrem Warenkorb. Buchen. Quittung drucken. Jipy yeah!

Ich habe zwischenzeitlich Erfolg bei Captive, jedoch will mir das System nur ein Ticket anbieten. Erstmal egal, besser eins als keins. Gebucht. Yes!

Meine Mitstreiterin hat heute mehr Glück als ich. Sie hat zwei Ticket für Shadow Dancer im Warenkorb. Gebucht. Yeah!

Komisch, da sind ja nochmal zwei Tickets für Metéora in ihrem Warenkorb. Ach, brauchen wir nicht mehr, haben wir ja schon. Löschen. ... Warum sieht die Quittung eigentlich so komisch aus? Wie AGB bestätigen? Neeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiii-hei-hei-hei-hein!!!!

Okay, dann wieder Metéor versuchen und eine zweite Karte für Captive. Da, schon wieder hat sie mehr Glück. Für Metéor hat sie eine Karte verfügbar. Buchen. Diesmal mit AGB anhaken. Geschafft!

So, jetzt wäre noch je eine zweite Karte für Metéor und Captive toll. Ich versuche es weiter online. Meine Mitstreiterin fährt zu den Potsdamer Platz Acarden. Überraschung: Beide Vorstellungen sind auf dem Monitor "grün", also sind noch Tickets verfügbar. Sie stellt sich an. Rund 50 Leute vor ihr. Nach der Hälfte der Schlange sind beide Filme jedoch auf "rot". War wohl nix. Es sollte bei je einer Karte für Metéor und Captive bleiben. Für Shadow Dancer sind es zwei geworden.

Jetzt muss ich noch einen Ersatz für den Vorabendfilm finden und mir fehlt noch der Nachmittagsfilm. Hier habe ich mehr Glück. Am Sonntag starte ich also um 14.30 Uhr mit der Dokumentation Call Me Kuchu, dann folgt um 17 Uhr Indignados und anschließend zwei Mal Berlinale Palast.

Auf die Wiederholung von In The Land Of Blood And Honey habe ich verzichtet, da nicht klar ist, ob Angelina Jolie auch bei der Wiederholung dabei sein wird. Daher schaue ich die Premiere am Samstag. Für das dritte Ticket sowie die beiden Tickets für Don - The King Is Back hatten sich gestern schon Interessenten gemeldet. Sie sind also schon vergeben.

Folgende Tickets warten noch auf eine/n Abnehmer/in:

1x Mai-wei (My Way), 10.02.2012, 20 Uhr, CineStar Sony Center.

1x A moi seule (Coming Home), 10.02.2012, 22.30 Uhr, Berlinale Palast.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Berlinale 2012 - Countdown 2

Hallo zusammen,

dank meiner Verstärkung, die parallel zu mir um Punkt 10 Uhr vor dem Rechner sitzt und sich auf die Tickets stürzt, waren wir heute wieder erfolgreich beim Karten ergattern.

Heute ging es um die Tickets für Samstag, den 11.02. Gleich drei Zuschauermagneten hat Dieter Kosslick so platziert, dass man sich für einen Film entscheiden muss.

Im Wettbewerb wird Barbara, der neue Film von Christian Petzold gezeigt, aber ohne mich im Saal.

Im Friedrichstadtpalast wird als Berlinale Special Gala Don - The King Is Back gezeigt. Der indische Bollywood-Star Shah Rukh Khan wird vor Ort sein, was viel Trubel verspricht. Die Berlinale hat extra eine FAQ-Seite dazu angelegt und von der Berliner Touristen-Information gibt es sogar einen Stadtplan Don in Berlin. Bei eBay kostet ein Ticket bereits zwischen 50 und 100 Euro. Nun - ich habe zwei Tickets. Bin mir aber noch unschlüssig, ob ich den Film schauen möchte, denn...

... im Haus der Berliner Festspiele wird In The Land of Blood And Honey gezeigt, das nicht unumstrittene Regie-Debüt von Angelina Jolie, die auch anwesend sein wird. Nach dem Film soll es noch eine Podiumsdiskussion mit ihr geben. Auch hierfür habe ich Tickets. Dank meiner Mitstreiterin haben wir sogar drei.

Die Entscheidung, welchen Film wir sehen, haben wir auf morgen vertagt. Dann werde ich an dieser Stelle entweder zwei Tickets für den in Berlin gedrehten Bollywood-Film und ein Ticket für ein Date mit Angelina abgeben können oder drei Tickets für Angelina. Stay tuned!

Beim Nachmittagsfilm und Vorabendfilm fiel mir die Entscheidung leichter. Um 14 Uhr schaue ich die Dokumentation Nuclear Nation in der Sektion Forum. Um 17.45 Uhr folgt dann der thailändische Beitrag im Panorama: Fon Tok Kuen Fah (Headshot).

Folgende Tickets suchen aktuell eine/n Abnehmer/in:

1x Les adieux à la Reine (Lebe wohl, meine Königin!), 09.02.2012, 20.30 Uhr, Friedrichstadtpalast.

1x Mai-wei (My Way), 10.02.2012, 20 Uhr, CineStar Sony Center.

1x A moi seule (Coming Home), 10.02.2012, 22.30 Uhr, Berlinale Palast.

Dienstag, 7. Februar 2012

Berlinale 2012 - Countdown 3

Hallo zusammen,

ich bin in den letzten Tagen von einigen von euch gefragt worden, ob ich denn auch in diesem Jahr wieder einen Berlinale-Newsletter schreiben werde. Nun weiß ich nicht, ob das erwartungsfroh war oder angsterfüllt wegen des erhöhten Spam-Aufkommens. Jedenfalls werde ich mir Mühe geben, auch in diesem Jahr einen regelmäßigen Bericht zu erstatten. Wer diesen nicht bekommen möchte, schreibt mir kurz zurück und ich nehme sie/ihn aus dem Verteiler.

Die Berlinale beginnt am kommenden Donnerstag, Karten für einige Vorstellungen gibt es bereits seit gestern zu kaufen. Jeden Tag um 10 Uhr kommen weitere Vorstellungen im Vorverkauf hinzu. Die Preise liegen wieder zwischen 7,50 Euro und 12,50 Euro. Pro Person können max. zwei Karten (Kinder-/Jugendfilme: vier Karten) gekauft werden.

Den ersten Film, den ich mir ansehen werde, ist auch der erste Film der Berlinale: Les adieux à la Reine (Lebe wohl, meine Königin!). Leider gibt es für den Eröffnungsfilm im Berlinale Palast keinen freien Kartenverkauf. Die Plätze sind den geladenen Gästen vorbehalten. Es findet aber eine zeitversetzte Übertragung (Beginn: 20.30 Uhr) der Eröffnungsveranstaltung im Friedrichstadtpalast statt, inkl. Zusatzvorstellung des Eröffnungsfilms. Dafür habe ich übrigens noch eine zweite Karte! Wer hat Lust und Zeit mich zu begleiten? First come, first served!

Am Freitag geht es dann so richtig los. Um 13.30 Uhr starte ich mit dem US-amerikanischen Panorama-Beitrag Keep The Lights On. Weiter geht es dann um 16.30 Uhr mit dem Wettbewerbsfilm Aujoud'hui (Tey) aus Senegal.

Für den dritten Film des Tages, ein koreanischer Film in der Sektion Panorama, habe ich noch eine Karte übrig: Mai-wei (My Way), 20 Uhr, CineStar SonyCenter. Er handelt von zwei Marathon-Läufern, der eine Koreaner, der andere Japaner, die sich im zweiten Weltkrieg begegnen. Wer möchte mit? First come, first served!

Da der Film recht lange dauert, werde ich wohl keinen vierten Film am Freitag schaffen. Ich hätte den Beitrag im Wettbewerb A moi seule (Coming Home) sehen wollen. Er läuft um 22.30 Uhr im Berlinale Palast. Wer möchte mir die Karte abnehmen? First come, first served!

Beim Film Extremely Loud And Incredibly Close (Extrem laut und unglaublich nah), der am Freitag um 19 Uhr im Berlinale Palast gezeigt wird, war die Kartennachfrage extrem groß. Leider habe ich hierfür keine Karten erhalten. Jedoch lässt es sich verschmerzen, da Sandra Bullock und Tom Hanks nicht zur Berlinale kommen werden und der Film bereits eine Woche später regulär in den deutschen Kinos gezeigt wird.

Drückt mir die Daumen für morgen! Dann gibt’s die nächsten Karten zu kaufen!