Hallo zusammen,
ich habe mich schon gefragt, ob mein Newsletter überhaupt gelesen
wird. Da ich aber heute Nachfragen erhalten habe, warum es gestern
keine E-Mail gab, muss ich doch davon ausgehen. ;-)
Gestern wurde es doch etwas spät, so dass ich erst gegen 3 Uhr
zuhause war und dann schnell ins Bett gefallen bin. Heute morgen
gestaltete es sich dann mit den Tickets für Freitag etwas schwierig,
so dass ich hier etwas länger gebraucht habe und dann ging es schon
zum ersten Film. Daher komme ich erst jetzt dazu, den fünften
Berlinale-Tag zusammenzufassen.
Los ging es mit dem Panorama-Beitrag Kuma.
Die junge Türkin Ayse wird mit Hasan verheirat, der mit seinen
Geschwistern und seinen Eltern in Wien lebt. So verlässt Ayse die
Türkei und zieht nach Wien. Die Ehe ist jedoch nur eine Scheinehe,
dient Ayse doch als Zweitfrau für Mustafa, Hasans Vater. Die einzige
in der Familie, die sich darüber freut, ist Mustafas Frau, die an
Krebs leidet und sich eine neue Frau für ihren Mann gewünscht hat,
die sich auch um den Haushalt kümmern kann. Die Kinder lehnen sie
jedoch zunächst ab. Der Film überrascht mit einigen Wendungen, die
ich hier nicht verraten will, denn der Film ist uneingeschränkt
sehenswert. Tolles Drehbuch, sehr gefühlvoll erzählt und wunderbar
gespielt!
Der erste Wettbewerbsfilm des Tages war
L'enfant d'en haut (Sister). Er erzählt von dem 12-jährigen
Simon, der mit seiner älteren Schwester im Tal eines Skigebietes
lebt. Dort geht er auf Raubzug, zunächst noch Rücksäcke, Skibrillen,
Handschuhe, die er an andere Kinder verkauft. Doch werden seine
Raubzüge immer größer. Von dem Geld aus dem Verkauf, kauft er
Lebensmittel, einen Backofen und eine Jeans für seine Schwester, die
ihn aber immer wieder alleine lässt. Ihre Zuneigung muss er sich mit
Geld erkaufen. Der Film erzählt eine tragische Geschichte um einen
Jungen, der auf sich alleine gestellt ist, sich erfolgreich
durchboxt, sich aber nach einer richtigen Familie sehnt. Toller
Film!
Der nächste Film war Jayne
Mansfield's Car von Billy Bob Thornton, der gemeinsam mit John Hurt und weiteren Darstellern anwesend war. Gesehen haben wir einen
humorvolles Drama über die Konflikte unterschiedlicher Generationen
und die Gemeinsamkeiten gegensätzlicher Familien. Jim lebt in den
Südstaaten der USA. Seine Ex-Frau hat ihn verlassen, um die Welt zu
sehen. In England hat sie neu geheiratet. Nun ist sie verstorben,
wünschte sich die Beerdigung jedoch bei ihrer vorherigen Familie in
den Südstaaten. So treffen zur Beerdigung beide Familien und drei
Generationen aufeinandern. Absolut sehenswert!
Der letzte Film des Tages war dann Jin
líng Shi San Chai (The Flowers Of War), der im Wettbewerb
außer Konkurrenz läuft. In der rein chinesischen Produktion spielte
Christian Bale, der vor Ort war, die Hauptrolle. Er spielt einen
Leichenbestatter in Nanking 1937, das von den Japanern besetzt
wurde. Ungewollt gerät er in die Rolle des Beschützers einer Gruppe
Klosterschülerinnen, die sich im Keller ihrer Kirche verstecken. Zu
ihnen gesellen sich Prostituierte, die sich ebenfalls in der Kirche
verstecken wollen. Zunächst gibt es große Differenzen zwischen den
Mädchen und den Prostituierten, doch durch die Situation wachsen sie
zusammen, respektieren sich gegeseitig, stehen sogar füreinander
ein. Der Film ist aufwändig produziert, mit großartigen Bildern und
tollen Darstellern. Gestört haben mich zwei Dinge. Erstens: Die
Gewaltdarstellungen waren zum Teil sehr extrem, das muss nicht sein.
Zweitens: Japaner werden als grausame Monster dargestellt, die ohne
Ausnahme zwölfjährige Mädchen vergewaltigen. Großartiger Held ist
ein chinesischer Soldat, der sein eigenes Leben für das der Mädchen
opfert. Das war mir zu sehr schwarz-weiß. Japaner böse. Chinesen
gut.
Folgende Tickets habe ich noch zu vergeben:
1 x Csak
a szél (Just The Wind), Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale
Palast, Donnerstag, 16.02., 16.30 Uhr.
2x Rebelle,
Weltpremiere, Wettbewerb, Berlinale Palast, Freitag, 17.02., 16.30
Uhr.
2x Flying
Swords Of Dragon Gate, Wettbewerb, Haus der Berliner
Festspiele, Samstag, 18.02., 19.45 Uhr.
1x Michael,
Gewinner Max-Ophüls-Preis, Perspektive Deutsches Kino, CinemaxX,
Sonntag, 19.02., 19.30 Uhr.
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