Samstag, 12. Februar 2011

Berlinale 2011 - Tag 2

Hallo zusammen,

gestern ging es nun richtig los. Die ersten Filme, die sich um den Goldenen Bären bewerben liefen im Berlinale Palast. Los ging es aber mit einer Sondervorführung des Films Offside von Jafar Panahi, der eigentlich in der Jury sitzen sollte, aber im Iran verhaftet wurde. Der Film lief bereits vor einigen Jahren auf der Berlinale und gewann den Silbernen Bären. Ich habe ihn nun zum ersten Mal gesehen und es hat sich gelohnt. Die Fußball-Nationalmanschaft des Iran spielt im Iran um die Qualifikation zur Fifa-WM 2006 in Deutschland. Frauen dürfen nicht ins Stadion, weil sie neben fremden Männern sitzen könnten und diese sich unanständig benehmen und fluchen. Eine Gruppe fußballbegeisteter junger Frauen verkleiden sich jedoch als Männer und versuchen ins Stadion zu gelangen. Sie werden erwischt und der Sittenpolizei übergeben. Der Film legt die Fehler dieser Moral offen und zeigt wie widersprüchlich diese ist. Erschütternd ist, dass ein Regisseur wegen solcher Filme zu einer Haft von sechs Jahren und einem Berufsverbot von 20 Jahren verurteilt wird.

Ich habe Wall Street 2 nicht gesehen, aber der Film Margin Call wäre eine würdige Fortsetzung von Wall Street. Kevin Spacy, Jeremy Irons und Zach Quinto (der immer noch aussieht wie der junge Spock aus dem Star Trek Reboot) waren vor Ort, um den Film zu präsentieren. Der Film spielt in einer Investmentbank an der Wall Street und zeigt in einer fiktiven Geschichte, wie es zur Finanzkrise von 2008 kommen konnte. Sie zeigt die Komplexität der Finanzwelt, welche Macht sie hat und wie wenig Einfluss man hat, wenn sie sich verselbständigt hat. Der Film zeigt was Gier aus Menschen macht, wie skrupellos sie werden können.

Zum Abschluss des Tages wurde El premio (The Prize) gezeigt. Ein fast zweistündiger Film, der einem aber viel länger vorkam. Ein lakonischer Film, der nur nach und nach Informationen über die eigentliche Handlung preis gibt. Mutter und Tochter sind auf der Flucht, verstecken sich unter falschen Namen in einem abgelegenen Gebiet. Die Tocher geht, entgegen des Willens der Mutter, zur Schule und muss dort über sich und Ihre Familie lügen. Viele Hintergründe erfährt der Zuschauer nicht. Der Film erzeugte bei mir weder Spannung noch Mitgefühl. Aus dem zum Ende des Films halbleeren Saal und dem mäßigen Applaus ziehe ich den Schluss, dass es den anderen Zuschauern ähnlich erging. Sehr gut war die schauspielerische Leistung des kleinen Mädchens, was den Film aber nicht retten konnte. Irgendwie habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass die schauspielerischen Fähigkeiten bei Kindern viel besser sind als bei erwachsenen Schauspielern.

Heute morgen ging es dann wieder an die nächsten Karten und auch diesmal war ich wieder erfolgreich, so dass ich für alle favorisierten Filme (The Guard, Die Jungs vom Bahnof Zoo, The Future und The Unjust) Karten erhalten habe.

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