Montag, 14. Februar 2011

Berlinale 2011 - Tag 4

Hallo zusammen,

gestern ging es mit den nächsten vier Filmen weiter:

Start war der Film Die Ausbildung aus der Perspektive Deutsches Kino. Der Film handelt von einem jungem Mann im letzen Jahr seiner betrieblichen Ausbildung. Seine Mutter ist engagiert im Betriebsrat und seine Teamleiterin mit der Arbeit überfordert. Seine Freundin arbeitet als Zeitarbeiterin im gleichen Team. Der Chef setzt ihn unter Druck, dass er nur dann nach seiner Ausbildung übernommen werden kann, wenn die Zahlen des gesamten Teams besser werden. Der Chef bittet ihn, die Teamleiterin im Auge zu behalten. Jan berichtet ihm von ihren Problemen ohne sich im Klaren zu sein, was dies für Folgen hat. Seine Teamleiterin wird entlassen und wenig später auch unter Vorwänden seine Mutter. Seine Freundin wird nicht übernommen und nimmt einen andern Job in einer anderen Stadt an. Dieser Coming-of-Age-Film zeigt, etwas zu sehr überspitzt, den Druck unter dem junge Menschen stehen, erwachsen zu werden.

Der nächste Wettbewerbsfilm war dann Les contes de la nuit (Tales Of The Night). Ein Junge, ein Mädchen und ein älterer Mann befinden sich in einem magischen Kino, in dem sich die drei Geschichten ausdenken, in die sie selbst hineinschlüpfen und im Kino wahr werden. Erzählt werden dann mehrere Episoden märchenhafte Geschichten aus allen Teilen und Zeiten der Welt. Das Herausragende des Film ist aber nicht die Handlung, sondern die Machart. Der Film ist komplett als Silhouettenfilm in 3D animiert. Dem Betrachter bietet sich dabei eine fantastische Welt aus Räumen und Farben. Toll! Funktioniert aber gewiss nur auf großer Leinwand und in 3D.

Als nächstes lief PINA von Wim Wenders im Wettbewerb, leider auch dieser Film außer Konkurrenz. Es ist eine Mischung aus Tanzfilm und Dokumentation über das Tanztheater Pina Bausch und dessen Namensgeberin, die kurz vor Beginn der Dreharbeiten an Krebs verstorben ist. Bei den Tanzszenen, die mehrfach an wunderbaren atmosphärischen Orten in und um Wuppertal stattfinden, ist die Kamera nah an den Tänzer oder gar mitten unter ihnen. Die 3D-Technik, die brilliante Bildqualität und die große Leinwand geben einem das Gefühl mittendrin zu stehen. Großartig! Das meinten auch die anderen Zuschauer. Bisher hatte noch kein Film im Wettbewerb so viel Beifall. Unter den Zuschauern waren diesmal Christian Wulff (schon wieder) und Angela Merkel.

Der letzte Film des Tages war dann Cave of Forgotten Dreams von Werner Herzog. Eine Dokumentation über die für Publikum gesperrte Chauvet-Höhle in Südfrankreich mit den ältesten bekannten Höhlenmalereien. Einige Szenen mit der 3D-Kamera in der Höhle waren großartig, als stünde man inmitten der Malereien von Höhlenlöwen, Mammuts, Pferden, Bären, etc. Leider waren aber viele Aufnahmen unscharf und star verwackelt, was das Zuschauen besonders anstrengend machte. Grausam war die musikalische Untermalung. Grottenschlecht waren die schwachsinnigen Off-Kommentare von Werner Herzog ("Ist es unser Herzschlag den wir hören oder den der Tiere?"). Er hätte sich besser auf die Aufnahmen der Höhle konzentriert und die Wissenschaftler mehr zu Wort kommen lassen. Es hätte ein großartiger Kurzfilm werden können. Stattdessen blähte er den Film mit schwachsinnigen Beiträgen auf 90 Min auf, wie z. B. mit einem Typen im Tierfell, der auf einer nachgebildeten Flöte The Star-Spangled Banner spielt (und das ziemlich schlecht) oder der Ausschnitt einer Tanzeinlage von Fred Astaire in Assoziation mit den eigenen Schatten in der Höhle oder der Beitrag üder das benachbarte Atomkraftwerk und das mit dessen Kühlwasser aufgeheizte Biotop in dem Aligatoren gehalten werden. Werner Herzog sollte lieber bei Spielfilmen bleiben, die kann er besser.

Heute morgen gabe es dann wieder Karten zu kaufen, diesmal für den Donnerstag. Für die Wiederholung des Beitrages im Wettbewerb Mein bester Freind im Friedrichstadtpalast um 12 Uhr hatte ich bereits eine Karte gekauft. Für die drei Premieren Come Rain, Come Shine, Wer wenn nicht wir und Odem im Berlinale Palast habe ich nun auch welche.

Morgen sind dann die Filme für den Freitag dran. Hier habe ich folgende auf meinem Plan:

Swans
Forum, Kino Arsenal 1, 12:30 Uhr

The Forgiveness Of Blood
Wettbewerb, Berlinale Palast, 16:30 Uhr

Unknown
Wettbewerb, Berlinale Palast, 19:30 Uhr

Music Box (Verleihung des Ehrenbären an Armin Müller-Stahl)
Hommage, Berlinale Palast, 22:45 Uhr

Wer Interesse an einem Film hat, bitte heute im Laufe des Tages auf diese E-Mail antworten!

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