Hallo zusammen,
gestern ging es mit den nächsten vier Filmen weiter:
Start war der Film Die Ausbildung aus der Perspektive Deutsches Kino.
Der Film handelt von einem jungem Mann im letzen Jahr seiner
betrieblichen Ausbildung. Seine Mutter ist engagiert im Betriebsrat und
seine Teamleiterin mit der Arbeit überfordert. Seine Freundin arbeitet
als Zeitarbeiterin im gleichen Team. Der Chef setzt ihn unter Druck,
dass er nur dann nach seiner Ausbildung übernommen werden kann, wenn die
Zahlen des gesamten Teams besser werden. Der Chef bittet ihn, die
Teamleiterin im Auge zu behalten. Jan berichtet ihm von ihren Problemen
ohne sich im Klaren zu sein, was dies für Folgen hat. Seine Teamleiterin
wird entlassen und wenig später auch unter Vorwänden seine Mutter. Seine
Freundin wird nicht übernommen und nimmt einen andern Job in einer
anderen Stadt an. Dieser Coming-of-Age-Film zeigt, etwas zu sehr
überspitzt, den Druck unter dem junge Menschen stehen, erwachsen zu werden.
Der nächste Wettbewerbsfilm war dann Les contes de la nuit (Tales Of The
Night). Ein Junge, ein Mädchen und ein älterer Mann befinden sich in
einem magischen Kino, in dem sich die drei Geschichten ausdenken, in die
sie selbst hineinschlüpfen und im Kino wahr werden. Erzählt werden dann
mehrere Episoden märchenhafte Geschichten aus allen Teilen und Zeiten
der Welt. Das Herausragende des Film ist aber nicht die Handlung,
sondern die Machart. Der Film ist komplett als Silhouettenfilm in 3D
animiert. Dem Betrachter bietet sich dabei eine fantastische Welt aus
Räumen und Farben. Toll! Funktioniert aber gewiss nur auf großer
Leinwand und in 3D.
Als nächstes lief PINA von Wim Wenders im Wettbewerb, leider auch dieser
Film außer Konkurrenz. Es ist eine Mischung aus Tanzfilm und
Dokumentation über das Tanztheater Pina Bausch und dessen Namensgeberin,
die kurz vor Beginn der Dreharbeiten an Krebs verstorben ist. Bei den
Tanzszenen, die mehrfach an wunderbaren atmosphärischen Orten in und um
Wuppertal stattfinden, ist die Kamera nah an den Tänzer oder gar mitten
unter ihnen. Die 3D-Technik, die brilliante Bildqualität und die große
Leinwand geben einem das Gefühl mittendrin zu stehen. Großartig! Das
meinten auch die anderen Zuschauer. Bisher hatte noch kein Film im
Wettbewerb so viel Beifall. Unter den Zuschauern waren diesmal Christian
Wulff (schon wieder) und Angela Merkel.
Der letzte Film des Tages war dann Cave of Forgotten Dreams von Werner Herzog. Eine Dokumentation über die für Publikum gesperrte Chauvet-Höhle
in Südfrankreich mit den ältesten bekannten Höhlenmalereien. Einige
Szenen mit der 3D-Kamera in der Höhle waren großartig, als stünde man
inmitten der Malereien von Höhlenlöwen, Mammuts, Pferden, Bären, etc.
Leider waren aber viele Aufnahmen unscharf und star verwackelt, was das
Zuschauen besonders anstrengend machte. Grausam war die musikalische
Untermalung. Grottenschlecht waren die schwachsinnigen Off-Kommentare
von Werner Herzog ("Ist es unser Herzschlag den wir hören oder den der
Tiere?"). Er hätte sich besser auf die Aufnahmen der Höhle konzentriert
und die Wissenschaftler mehr zu Wort kommen lassen. Es hätte ein
großartiger Kurzfilm werden können. Stattdessen blähte er den Film mit
schwachsinnigen Beiträgen auf 90 Min auf, wie z. B. mit einem Typen im
Tierfell, der auf einer nachgebildeten Flöte The Star-Spangled Banner
spielt (und das ziemlich schlecht) oder der Ausschnitt einer Tanzeinlage
von Fred Astaire in Assoziation mit den eigenen Schatten in der Höhle
oder der Beitrag üder das benachbarte Atomkraftwerk und das mit dessen
Kühlwasser aufgeheizte Biotop in dem Aligatoren gehalten werden. Werner
Herzog sollte lieber bei Spielfilmen bleiben, die kann er besser.
Heute morgen gabe es dann wieder Karten zu kaufen, diesmal für den
Donnerstag. Für die Wiederholung des Beitrages im Wettbewerb Mein bester Freind im Friedrichstadtpalast um 12 Uhr hatte ich bereits eine
Karte gekauft. Für die drei Premieren Come Rain, Come Shine, Wer wenn nicht wir und Odem im Berlinale Palast habe ich nun auch welche.
Morgen sind dann die Filme für den Freitag dran. Hier habe ich folgende
auf meinem Plan:
Swans
Forum, Kino Arsenal 1, 12:30 Uhr
The Forgiveness Of Blood
Wettbewerb, Berlinale Palast, 16:30 Uhr
Unknown
Wettbewerb, Berlinale Palast, 19:30 Uhr
Music Box (Verleihung des Ehrenbären an Armin Müller-Stahl)
Hommage, Berlinale Palast, 22:45 Uhr
Wer Interesse an einem Film hat, bitte heute im Laufe des Tages auf
diese E-Mail antworten!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen