Montag, 21. Februar 2011

Berlinale 2011 - Fazit

In diesem Jahr haben sich nur 16 Filme im Wettbewerb um die Bären beworben. Von diesen 16 Filmen habe ich zwölf gesehen und habe es auch in diesem Jahr wieder geschaft, den Siegerfilm nicht zu sehen. Gewonnen hat der iranische Film Nader And Simin, A Separation. Ich bin während der Berlinale mit einigen anderen Besuchern ins Gespräch gekommen und alle, die den Film gesehen haben, haben begeistert davon berichtet und ihn als Favorit deklariert. Sie haben Recht behalten. Auch der Gewinner des Silbernen Bären The Turin Horse war unter den vieren, die ich nicht gesehen habe. Dennoch bin ich froh, ihn nicht gesehen zu haben, denn die Kommentare waren eher negativ. Ein sehr extremer Arthouse-Film mit vielen sich wiederholenden Einstellungen, langen minimalistischen Szenen und mit fast vollständigem Verzicht auf Dialoge. Ganz schwere Kost!

Ungewöhnlich, dass die Silbernen Bären für die beste Darstellerin und den besten Darsteller an Leila Hatami und Payman Maadi, die Darsteller des Gewinnerfilms des Goldenen Bären gingen. Ist man es doch gewohnt, dass die Bären gerecht auf mehrere Filme des Wettbewerbes verteilt werden. Die beste Regie ging an Ulrich Köhler für den Film Schlafkrankheit, welcher mir aufgrund seiner zusammenhangslosen Erzählstruktur nicht gefallen hatte. Die einzige Zustimmung zur Preisvergabe erhält die Jury von mir beim Silbernen Bären für das Drehbuch von The Forgiveness Of Blood, einer ungewöhnlichen Coming-of-Age-Geschichte aus Albanien. Unverständnis habe ich jedoch für die Vergabe des Alfred-Bauer-Preises an Wer wenn nicht wir. Ich halte den Film zwar für einen guten Fernsehfilm, aber nicht mehr. Der Preis soll Spielfilme auszeichnen, die neue Perspektiven der Filmkunst eröffnen. Da PINA außer Konkurrenz lief, hätte ich den Preis an den 3D-Silhouettenfilm Tales Of The Night gegeben.

Die Teddy Awards für queere Filme gingen dieses Jahr an Absent (Bester Spielfilm), Tomboy (Jury Award) und The Ballad of Genesis and Lady Jaye (Bester Dokumentarfilm). Leider habe ich keinen davon gesehen, aber die Dokumentation Die Jungs von Bahnhof Zoo hätte ich mir durchaus als Preisträger vorstellen können.

Der PanoramaPublikumsPreis ging an Even The Rain (Bester Spielfilm) und Im Himmel, Unter der Erde - Der jüdische Friedhof Weißensee (Beste Dokumentation). Beide habe ich nicht gesehen, über letzteren habe ich aber einiges durch Berlinale-Besucher aufgeschnappt. Er war wohl bei vielen Favorit.

Der beste Film, den ich während der Berlinale gesehen habe, war The King's Speech, der aber als Berlinale Special von allen Preisen ausgeschlossen war. Im Wettbewerb liefen die Filme, die mir am besten gefielen, außer Konkurrenz. Dazu gehören Offside (Silbener Bär, 2006), Almanya, Service Entrance und PINA. Im Rennen für den Bären habe ich Odem und The Forgiveness Of Blood gesehen. Aus den Sektionen Panorama, Forum und Perspektive Deutsches Kino haben mir besonders der Spielfilm Suicide Room (Panorama) und die beiden Dokumentationen Die Jungs von Bahnhof Zoo (Panorama) und Vaterlandsverräter (Perspektive Deutsches Kino) gefallen.

Das war die diesjährige Berlinale! Ich freue mich schon auf den 9. bis 29. Februar 2012!

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