Hallo zusammen,
gestern habe ich es mal etwas ruhiger angehen lassen und habe mich auf
nur drei Filme beschränkt. Es hat sich aber gelohnt, alle drei Filme
waren großartig!
Los ging es mit dem argentinischen Film Medianeras in der Sektion
Panorama. Er handelt von einer Frau und einem Mann, die in Buenos Aires
im selben Wohnblock leben und sich ständig über den Weg laufen, sich
aber nicht begegnen. Beide sind einsam und suchen nach der Liebe. Der
Zuschauer lernt beide kennen, entdeckt Gemeinsamkeiten zwischen ihnen
und weiß irgendwann, die beiden sind für einander geschaffen. Ein
wunderbarer Liebesfilm über ein Paar, das sich noch gar nicht gefunden hat.
Der nächste Film, ebenfalls im Panorama, war Suicide Room. Der
polnische Coming-of-Age-Film handelt von einem Sohn erfolgreicher
Eltern, dem es an nichts mangelt. Er besucht eine Eliteschule, hat gute
Noten und einen eigenen Chauffeur. Nach einer Demütigung durch einen
Mitschüler und gehässiger Kommentare über in auf Facebook und Youtube
ist sein Selbstbewusstsein am Boden. Er schließt sich in seinem Zimmer
ein und flüchtet ins Second Life, wo er im "Suicide Room" auf eine
Gruppe Möchtegernselbstmörder trifft. Er lässt sich auf Spielchen ein,
die die Außenwelt schockieren sollen. Ein ergreifender und
schockierender Film. Einer meiner Favoriten der Sektion.
Der letzte Film des Tages war dann The King's Speech als Berlinale
Special im Friedrichstadtpalast. Neben dem Regisseur Tom Hooper waren
auch Colin Firth und Helena Bonham Carter vor Ort. Unter den weiteren
Gästen habe ich u. a. Guido Westerwelle und Frank-Walter Steinmeier
entdecken können. Der Film zeigt den Sohn des britischen Königs Georg V,
Herzog von York, späterer König Georg VI. Er hat nur ein Problem: Er
stottert. Als Königssohn und später als König muss er jedoch viele
öffentliche Reden halten, also nimmt er die Hilfe eines ungewöhnlichen
Sprachtherapeuten in Anspruch. Colin Firth spielt den stotternden König
hervorragend, ebenso Geoffrey Rush als respektloser aber liebenswürdiger
Sprachtherapeut Lionel. Die beiden liefern sich herrliche Dialoge, die
lt. Tom Hooper zumindest teilweise den Aufzeichnungen des echten Lionel
entnommen wurden. Mir hat der Film viel Spaß bereitet. In der Hoffnung,
dass die Synchronisation genauso gut funktioniert wie das Original
empfehle ich: Ansehen! (Sicherheitshalber vielleicht im O-Ton.)
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